... ohne auch nur einen Schritt weiter zu kommen bin ich heute gelaufen.
Damit komme ich zum ersten Mal seit Boston den 30 km gefaehrlich nahe und da die Lauferei die ganze Woche schon nicht so wirklich meinen Vorstellungen entsprach war ich schon ein bisschen nervoes und hatte gehoerigen Respekt vor der Strecke. Dann kam auch noch das Reitturnier dazu, bei dem ich ueber 3 Stunden auf dem Pferd gesessen habe und von dem wir gestern erst nach ein Uhr nachts wieder nach Hause gekommen sind.
Alles keine guten Vorzeichen. Grund genug fuer mich, meinen langen Lauf ausnahmsweise mal aufs Laufband zu verlegen.
Da hatte ich meine Wasserflaschen direkt vor mir und brauchte zum Trinken nicht anzuhalten. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind angenehmer zu ertragen als Floridas Spaetsommer (auch wenn es sich so langsam aber sicher ein bisschen abkuehlt) und ich brauchte nicht auf den spaeten Sonntag Abend ausweichen, sondern konnte gleich gegen Mittag laufen. Ich hab auch schon von Profis gehoert, dass sie ab und zu ihre langen Laeufe auf dem Band machen und ausserdem habe ich das Geraet immer auf 1% Steigung gestellt, um den fehlenden Windwiderstand auszugleichen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich beim Laufen fernsehen kann. Da vergeht die Zeit doch ein bisschen schneller.
Was soll ich sagen? Der Lauf war ein absoluter Erfolg. Die ersten paar Meilen vergingen noch ein bisschen schleppend, aber ich konnte die Geschwindigkeit ganz allmaehlich immer weiter erhoehen. Waehrend ich normalerweise bei einem langen Lauf staendig zum Trinken usw. anhalten muss hatte ich diesmal nur zwei ganz kurze Stopps. Ich fuehlte mich gut und stark und je laenger ich "unterwegs" war desto besser lief es und desto mehr war ich auch selber davon ueberzeugt, dass ich es in einer guten Zeit schaffen konnte. Das brauchte ich auch fuer meinen Kopf nach der irgendwie verkorksten Woche.
Insgesamt sind es 29,3 km in 2:32:14 geworden und ich haette sogar noch weiter laufen koennen. Auch wenn mich diese Indoor-Laeufe nicht adaequat auf Rennen in Florida vorbereiten koennen, fuer den Marathon im Januar sind sie auf jeden Fall hilfreich, denn in Arizona ist es trocken und die Temperaturen reichen morgens von 4 bis 15 Grad. Das ist natuerlich noch kuehler als im Fitness Center, also mache ich mir um Hitze bei diesem Marathon mal so gar keine Sorgen.
Naechste Woche laufe ich wieder draussen! Letztes Jahr war das Wetter beim DeLand Halbmarathon gut und kuehl genug fuer einen schoenen Lauf. Ich bin ja mal gespannt, wie es diesmal wird!
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9 Kommentare:
Toll, freut mich für Dich und ich bewundere die mentale Stärke, so lange auf dem Band zu laufen.
Ich auch! 30 km auf dem Band, das kann ich mir ja mal überhaupt gar nicht vorstellen....
Äh, mein lieber Herr Gesangverein, das ist schon hart - sooooooooooooo lange auf dem Band, da wird man ja..........habe im Urlaub eine Stunde darauf verbracht, never ending.............. nix für mich !
Stark ! Durchgehalten, aber nächste Woche geht es wieder nach draußen, gell ?
Auch meine volle Bewunderung hast Du! Mich nerven meine lausigen 5km auf dem Band schon dermaßen an.... Aber wenn's in der Hitze Floridas hilft!
Wahnsinn!!!
Das sind 12 km mehr als mein längster Lauf auf dem Band (wobei ich die Laufbandeinheit damals schon bewusst durch eine etwas ausgedehnte Trinkpause gesplittet hatte, weil ich es sonst mental nicht durchgehalten hätte). Und ich kann nicht sagen, dass ich danach noch hätte weiterlaufen mögen oder können ;-)
Wenn Du also nach 30 km auf dem band nicht "tot" bist, dann schaffst Du alles, meiner Meinung nach! :-)
Gruß von
Manu
you're totally crazy !!! Unglaublich...das ist härter als 60km in freier Natur. Ever tried to run Ultra?
Wow! Stelle ich mir ziemlich schrecklich vor, aber um der Wärme zu entfliehen würde ich es dann wohl auch versuchen. Trotzdem, Wahnsinn und Hut ab.
Also ehrlich gesagt, so schlimm fand ich es gar nicht. Jedenfalls angenehmer als diverse lange Laeufe letztes Jahr bei 85% Luftfeuchtigkeit. Mir macht das Laufen selber Spass, einfach die Bewegung und wenn es leicht laeuft macht es mir auch nicht viel aus, auf der Stelle zu treten. Ich muss auch sagen, dass ich es einfacher finde, auf dem Band richtig Gas zu geben und schnell zu laufen als nur so vor mich hin zu joggen. Wenn ich mich aufs Laufen konzentrieren muss, vergeht die Zeit sowieso schneller. Aber das gilt auch fuer draussen.
Marcus, ich habe letztes Jahr an zwei 50-km-Laeufen teilgenommen und es hat auch Spass gemacht, aber das hebe ich mir nun lieber fuer die Zeit nach meiner "Marathonkarriere" auf. Ich habe mich ganz dem Ziel verschrieben, im Marathon so gut und schnell wie moeglich zu werden. Wenn ich das schaffe, kann ich mich nach etwas anderem umsehen.
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