Space Coast Cross Country Jamboree

Ich bin ja als Fast-Nur-Asphaltläufer gar keinen unebenen Grasboden gewöhnt. Und es war heiß und schwül: 28 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit. Kein Sonnenschein - zum Glück - aber auch keine wirkliche Konkurrenz.
Überhaupt waren fast nur High School Kids angemeldet und ich kam mir an der Startlinie schon ganz schön alt vor. Ich hatte mir die Ergegnisse vom letzten Jahr angeschaut und damit gerechnet, hinter vielen Mädels hinterher zu rennen. Deswegen stellte ich mich eher hinten auf und hatte dann die ersten Minuten lang damit zu tun die langsamen Girls zu überholen. Es war jedoch ganz gut, nicht zu schnell losgelaufen zu sein, denn das Wetter war definitiv nicht auf meiner Seite.
Es war schon ganz schön hart, aber darauf war ich vorbereitet. Bald hatte ich mich zum sechsten Platz vorgearbeitet und konnte anfangen zu laufen. Zwei Mädchen konnte ich noch in einer fiesen Kurve überholen. Ich hatte das eigentlich gar nicht geplant, sondern war froh gewesen hinter den beiden herlaufen zu können, aber sie wurden immer langsamer. Ich wurde auch immer langsamer, aber nicht so drastisch wie diese beiden. Jedenfalls erwischte ich die Kurve im richtigen Winkel und ließ die beiden hinter mir.
Die drei, die nun noch vor mir waren konnte und wollte ich nicht mehr einholen. Die Siegerin war einfach zu schnell und die beiden anderen waren auch schnell und außerdem zu jung. So begnügte ich mich damit, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Zwischendurch wurde ich langsamer, konnte dann aber wieder zulegen.
Die letzten 200 Meter waren ein halbe Runde um den Sportplatz. Ich konnte sehen, dass ich schon über 21 Minuten war, wollte nun aber wenigstens unter 22 bleiben und sprintete kurz vor dem Ziel noch mal richtig los. Mit dem Ergebnis, 21:47 und 4. Platz (Sieg in meiner Altersgruppe), war ich in Anbetracht der Umstände zufrieden. Natürlich juckt es mich jetzt wieder, noch mehr 5er zu laufen und meine Zeit zu verbessern, aber ich darf vor allem mein Marathonziel nicht vergessen. Ich weiß nur wieder, warum diese Läufe hier in Florida so beliebt sind.





Noch bevor die letzten Mädchen das Ziel erreichten ging der Blitzalarm los und das Rennen wurde abgebrochen. Alle mussten sich unterstellen und bald ging auch der Regen los. Das war natürlich etwas ungünstig, denn die Jungen wären um 8:45 Uhr drangewesen. Zum Glück dauerte das Gewitter nicht allzu lange und schon bald durften wir wieder ins Freie. Nun war es Zeit für Jon sich warmzulaufen und an der Startlinie aufzustellen. Es waren ein paar mehr Männer anwesend, aber größtenteils hatten sich doch nur High School Jungen angemeldet.
Es war natürlich schön, dass nach Geschlechtern getrennt gelaufen wurde, denn so konnte ich Jon beim Laufen zuschauen. Er war ganz schön flott - es zahlt sich eben doch aus, am Abend vorher nüchtern zu bleiben - und strengte sich ordentlich an. Lohn der Mühen: Mit 20:32 über eine Minute schneller als ich und 32. Platz, was gut genug für den Sieg in seiner Altersklasse war. Sehr schön!





Zufrieden mit unserer Leistung liefen wir noch ein paar Runden und nahmen später bei der Siegerehrung unsere Plaketten, Medaillen und T-Shirts in Empfang und feierten unsere Siege im Waffle House und mit einer Margarita für mich in der Sandbar.
Ein netter Lauf, bei dem wir nächstes Jahr gerne wieder dabei sind.

Morgen wird es anstrengend: Am frühen Morgen fahre ich nach Orlando um beim Human Race 10k - zum Glück ohne Zeitmessung - mitzumachen und dann muss ich meinen "langen Lauf" schon wieder aufteilen, denn insgesamt sind 14 Meilen geplant. Vor dem 10er, der schon um 7 Uhr anfängt und zu dem ich eine Stunde Anfahrt habe, schaffe ich die 8 Meilen nicht mehr und danach gibt es erstmal umsonst Erfrischungen, Massagen usw. Das wird sich wohl hinziehen bis es endgültig zu heiß zum Laufen ist. Da werde ich wohl lieber am Abend noch mal los. Ich hoffe aber, dass das der letzte aufgeteilte lange Lauf wird und ich demnächst in einem durch laufen kann.