Pete Pfitzinger ist im Moment mein neuer Held, denn von er hat das Buch geschrieben und das Marathonprogramm ausgearbeitet, das mich in Arizona hoffentlich an oder unter die 3:10 Grenze fuehren soll.
Wegen meiner nun zum Glueck ausgeheilten Hueftverletzung und weil die ganze Geschichte etwas ungluecklich mit dem Air Force Halbmarathon naechsten Samstag zusammenfaellt habe ich ein wenig umdisponiert.
Eigentlich wollte ich ja schon am 4. August mit dem 24-Wochen-Plan anfangen, aber zu dem Zeitpunkt waren 100-km-Wochen noch ziemlich utopisch. Es waere zu frueh gewesen schon wieder mit dem richtigen Marathontraining anzufangen. Immerhin sollte man vorher wenigstens ein paar Wochen mit 80 bis 90 km gelaufen sein, was zu dem Zeitpunkt noch nicht der Fall war.
Also habe ich eben langsam aufgebaut und nach einen modifizierten Halbmarathonplan trainiert, immer mit dem Ziel vor Augen, bald mit dem Marathontraining anzufangen.
Zum Glueck bietet das Buch auch noch einen 18- und einen 12-Wochen-Plan an, das Ganze in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Bei 18 Wochen waere die erste Trainingswoche auf die Woche vor dem Halbmarathon gefallen, den ich ja doch gerne so schnell wie moeglich laufen wuerde. Immerhin ist es die letzte Chance in diesem Jahr, einen guten schnellen Halbmarathon zu laufen. Alles was danach kommt zaehlt zum Marathontraining und bei 130-145 Wochenkilometern werden Rennen wohl eher zweitrangig sein.
Jedenfalls wollte ich vor dem Halbmarathon schon ein bisschen tapern und eine ruhige Woche einschieben.
Aber, wie man mich vielleicht inzwischen kennt, war ich auch ganz wild auf den Marathonplan. So richtig gut geht es mir sowieso erst, wenn ich mindestens 100 km in der Woche (nicht am Tag, so verrueckt bin ich ja nicht!) laufe.
Als guten Kompromiss und um leichter in die langen Strecken und das harte Training hineinzufinden laufe ich nun die erste Woche zweimal, dann eine Taperwoche und dann geht es mit der zweiten Woche weiter.
Was soll ich sagen? Es laeuft einfach! Der Plan ist wissenschaftlich ausgearbeitet und irgendwie scheinen meine Beine das auch zu schaetzen zu wissen. Ich bin ja nun fast zum zweiten Mal mit der ersten Woche durch und kann mir das anfaengliche Urteil erlauben, dass mir der Plan bisher wirklich gut gefaellt. Obwohl es gleich mal 15 km mehr waren als in der Woche davor wurde es mir nie zuviel. Alle Laeufe waren gut.
Da alle Laeufe unterschiedliche Bedeutung haben kommt keine Langeweile auf und unterschiedliche Streckenlaengen gewaehrleisten ausreichende Erholung zwischen den Laeufen.
Es gibt noch keine Speedwork, Intervall- oder Tempotraining, sondern zuerst mal wird die Kondition auf einem recht hohen Level aufgebaut. Da merke ich, wie die Basis, die ich in den letzten Wochen mit dem langsamen und teilweise echt anstrengenden Laeufen geschaffen habe, sich nun auszahlt. Mein 5-km-Renntempo ist natuerlich noch immer ganz graesslich, aber dafuer trainiere ich ja auch nicht. Ich trainiere jetzt erstmal dass die "normalen" Laeufe einfacher und flotter werden. Und genau das ist trotz erhoehter Kilometerzahl in den letzten beiden Wochen ganz eindeutig der Fall.
Wenn ich mal daran denke, wie stolz ich noch am 17. Juli war, 10 Meilen (oder 16 km) in 1:28:36 geschafft zu haben. Und wieviel Schiss ich vor dem Lauf hatte, dass ich die Strecke vielleicht nicht schaffen wuerde.
Und jetzt?
Montag 8 km Regeneration im Schneckentempo in 45:41 (wunderbar zur Erholung!)
Dienstag 12,9 km mit 10x100m Steigerungslaeufen in 1:01:46
Mittwoch 19,5 km mittellanger Lauf in 1:28:22 (das sind 3,5 km mehr in der selben Zeit!)
Donnerstag 16,3 km in 1:20:00 (mit dem Freitags-Regenerationslauf getauscht)
Freitag 3 Meilen (4,8 km) Lauf auf der Base in 20:55 und danach nochmal 5,9 km in 31:56
Samstag 25 km Trail Run in Flagler Beach (geplant)
Sonntag 9,6 km Regeneration (geplant)
Das ist ein Fazit, mit dem ich wirklich zufrieden bin fuer den Beginn des Marathontrainings. Wie gesagt, der Plan gefaellt mir wirklich gut. Er ist super durchdacht, macht Spass und ich kann schon sehen, wie ich wieder in meine alte Form zurueck komme. Was macht es da, wenn jetzt zur Abwechslung die rechte Huefte mal ein bisschen zwickt. Solange sie beim Laufen Ruhe gibt ist alle in Ordnung.
Jetzt muss ich nur mal sehen, wie sich dieses Marathontraining weiterhin gestaltet. Ich habe schon ein paar Ideen wie man vor allem lange Laeufe effektiver gestalten kann und bin mal gespannt wie und ob das alles so klappt.
Wie das Abenteuer Arizona Rock'n'Roll Marathon am 18. Januar ausgehen wird kann natuerlich noch niemand sagen, aber die ersten Schrittchen in die richtige Richtung sind schon mal gemacht und da jede Reise mit dem ersten Schritt beginnt bin ich ganz zuversichtlich, dass ich auch diesmal mein Ziel erreichen werde.
12.9.08
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1 Kommentar:
Hi Kerstin,
sieht für mich aus wie eine "road to success". Vieles, was ich in deinem Wochenplan gesehen (und über das Buch gelesen) habe, entspricht meinem intuitiven Trainingsaufbau. Z.B. waren meine einzigen Intervalle lange Zeit 10x30 Sekunden mi nahezu 100% Intensität mit je 30 Minuten Pause. Das ist den 10-100m-Steigerungsläufen schon sehr ähnlich. Mein Problem ist nur: Ich bin keine gute Wettkampf-Läuferin und kann die Trainingsleistung häufig nicht umsetzen :-(
Dir viel Erfolg!
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