Es ist doch immer das Gleiche. Da nimmt man sich vor, es mal ruhiger angehen zu lassen und nicht so viele Rennen zu laufen und dann kommt ein Telefonanruf von Jon: "Willst du Freitag Morgen mit mir auf der Base laufen?"
Klar will ich, keine Frage. Dienstag ist ja wegen des Gruppentrainings mein Tempolauf ausgefallen und da ist so ein 3-Meilen-Lauf doch eine gute Gelegenheit, den nachzuholen. Vor allem, weil es bei dem Lauf um nichts geht, es weder Preise noch Platzierungen gibt und für mich als Nicht-Soldatin sowieso schon mal gar nicht. Also können wir es doch mal ruhig angehen lassen.
Freitag Morgen auf dem Weg zur Base besprechen wir unsere Strategie: Wir bleiben zusammen und laufen so um die 21 Minuten. Der Lauf ist ein bisschen kürzer als 5 km, also kommt das für einen Tempolauf ja ganz gut hin.
Den ersten Teil der Strategie haben wir eingehalten: Wir sind 19 Minuten lang zusammen geblieben und Jon hat ganz hervorragend gecoacht. Als ich im letzten Drittel müde wurde und am liebsten aufgegeben hätte, riet er mir mich zu entspannen, die Augen zu schließen und ein bisschen langsamer zu machen. Aber nur ein bisschen. Das half.
Was auch half, vor allem wenn ich mich daran erinnern konnte, war die Vorstellung, eine Marionette zu sein und an einem Faden zu hängen. Danke, Michi, für dieses Bild!
Am Ende hatte Jon trotz seiner Bemühungen, mich gut durch das Rennen zu bringen, noch ein bisschen mehr Speed in sich und setzte sich zum Endspurt ab. Ich beschleunigte ebenfalls, konnte ihm aber nicht mehr folgen. Doch als ich Schritte von hinten hörte, gab ich noch mal alles und sauste mit einer Zeit von 19:45 ins Ziel. Das ist für mich eine neue Bestzeit auf drei Meilen. Gewonnen habe ich damit auch, die nächste Frau brauchte über 21 Minuten für die 3 Meilen.
Soviel also zum Thema, es ruhig angehen zu lassen.
Aber Spaß gemacht hat's schon, das muss man sagen! Und das nächste Rennen steht nun wirklich erst am ersten Juni an, ein Sprint-Triathlon in Melbourne.
Das ist das Gute am Triathlon: Ich bin am Ende schon zu kaputt, um noch ein richtig schnelles 5-km-Rennen zu laufen.
16.5.08
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
5 Kommentare:
Dann bete mal, dass Dich keiner vor dem nächsten Lauftermin fragt, ob Du da und da mitmachen möchtest, hihi. Herzlichen Glückwunsch zum Sieg und zur neuen PB.
Freut mich, dass das mit der Vorstellung geklappt hat, anfangs geht das ja sowieso, wenn man noch frisch und munter ist, schwierig wird es, wenn die Kräfte nachlassen und sich DANN daran zu erinnern. Ich muss wohl noch lange üben.
Hast Du wirklich kurz die Augen geschlossen? Ging das gut? Falls ja, das werde ich dann beim nächsten Mal ausprobieren und hoffen, dass es mir auch hilft.
Ja, kurz die Augen zumachen, ganz auf den Koerper konzentrieren und entspannen. Das hilft wirklich, aber bei mir meist nur, wenn Jon mich daran erinnert.
Natuerlich sollte man solche Uebungen auf holprigen Waldwegen vermeiden...
Ich will auch einen persönlichen Coach!!! Meiner würde sagen "Wenns zu anstrengend ist, dann hör doch einfach auf" *kicher*
Glückwunsch zur Bestzeit.
Na dann mal wieder ein Herzlichen Glückwunsch zum Treppchen, gut gemacht!
Anja, es macht wirklich einen Riesenunterschied und ich wünschte, Jon könnte das bei jedem Lauf machen. Leider ist er nicht immer so flott unterwegs...
Kathrin, vielen Dank! Treppchen gibt es hier leider nie. Ich bin immer ganz neidisch, wenn ich deine Bilder sehe!
Kommentar veröffentlichen