30.5.08

Auf dem Weg zur Besserung

Ach, was tat das gut!
Eine Stunde Stretching heute Morgen - dabei gut aufgepasst, dass ich den gezerrten Muskel nicht reize - und ich war vollkommen entspannt und geloest. Wenn das nicht mal gute Voraussetzungen fuer einen kleinen Testlauf sind. Eigentlich hatte ich ja gedacht, ich besuche noch mal den Crosstrainer, aber vor allem nach dem Dehnen fuehlte ich mich so gut und schmerzfrei, dass ich es doch glatt drauf ankommen lassen habe. Die vom Arzt verordnete Woche Laufpause ist schliesslich rum und die Versuchung einfach zu gross.
Also ab aufs Laufband, damit ich jederzeit abbrechen konnte falls es doch noch weh taete.
Und meiner neuen, verbesserten Laufroutine getreu habe ich auch ganz langsam angefangen, erstmal 5 Minuten gehen, dann 5 Minuten joggen und dann wurde es spannend: Wiederum ganz langsam habe ich die Geschwindigkeit erhoeht, angefangen bei 9.8 km/h und jede Minute ein bisschen schneller, bis ich bei 11.7 km/h war. Das sind fuer mich jetzt nicht wirklich rasende Geschwindigkeiten, aber die Idee war ja auch, den Muskel nicht weiter zu reizen, sondern den Kreislauf anzuregen und mehr sauerstoffreiches Blut durch den Koerper zu schicken um die Heilung zu beschleunigen.

Naja, gut, ich gebe zu, die Idee war eher, dass ich einfach wieder laufen wollte, es aber gleichzeitig nicht uebertreiben, vor allem auch im Hinblick auf den Triathlon am Sonntag. Aber die Theorie mit dem Kreislauf und so hoert sich gut an und ist bestimmt auch nicht ganz verkehrt.

Jedenfalls ging das Ganze erstmal 18 Minuten lang so weiter, ich war bereits wieder dabei die Geschwindigkeit zu reduzieren - immer noch keine nennenswerten Schmerzen - bis die Verdauung soweit angeregt war, dass ich eine kleine Pause einlegen musste. Was mir natuerlich in dem Moment ein besserer Grund war als den Lauf auf Grund von Schmerzen abbrechen zu muessen.
Auch beim zweiten Teil blieb ich furchtbar vernuenftig, fing wieder mit 9.8 km/h an und steigerte mich diesmal alle zwei Minuten, bis hin zu 11.3 km/h. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Ich lief! Ab und zu zwickte es noch ein bisschen, aber das war nicht der Rede wert.

7,3 km in 39:50 waren es am Ende, nicht mitgerechnet die Aufwaerm- und Abkuehl-Geh- und Jog-Phasen. Damit war ich ja sowas von zufrieden und gluecklich, das glaubt man gar nicht.

Mein weiterer Plan sieht nun so aus, es auch weiterhin langsam angehen zu lassen und erstmal auch nicht jeden Tag zu laufen, sondern weitgehend dem Marathon-Erholungsplan meines neuen schlauen Buches "Advanced Marathoning" zu folgen, bei dem das Laufen schrittweise innerhalb von 5 Wochen wieder auf "Normalstand" gebracht wird. Ein Schritt, denn ich direkt nach Boston haette unternehmen sollen. Aber ich denke mir auch, besser spaet als nie.
Bis auf den Triathlon am Sonntag, zu dem wir schon angemeldet sind und bei dem ich den Laufteil auch gaaaaanz ruhig angehen will habe ich alle Rennen fuer Juni gecancelt und werde mich voellig auf die Genesung konzentrieren. Die Laufbahn muss ich natuerlich auch erstmal meiden und ueberhaupt soll das Tempo 5min/km nicht ueberschreiten. Danach habe ich immer noch genug Gelegenheit, wieder schneller zu laufen. Ich werde auch in der naechsten Zeit weiterhin viel auf dem Laufband laufen oder auf nicht-asphaltierten Wegen, um den Aufprall zu daempfen.

Aber im Prinzip bin ich jetzt einfach nur froh, dass ich wieder laufen kann! Ich hoffe dieser Vorfall hat mich gelehrt, das Ganze nicht mehr zu selbstverstaendlich hinzunehmen, sondern besser auf meinen Koerper zu achten damit solche Verletzungen nicht zur Tagesordnung werden. Schliesslich will ich schneller und besser werden und das bringt nun mal ein groesseres Risiko mit sich. Ich muss lernen, dieses Risiko soweit wie moeglich einzudaemmen und mein Training intelligenter zu gestalten!

Zum Lesen:
So kommt man nach Olympia

2 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Das hört sich doch alles sehr vernünftig an. Der Mensch ist glaube ich einfach so gestrickt, dass er denkt "mir passiert nichts", bis was passiert.

Falls Du also einen "Wink" benötigt haben solltest, finde ich es gut, dass er mit einer so kleinen Laufpause daher kam! Ich wünsch Dir ne perfekte Regeneration und dass Du in ein paar Wochen wieder alle Frauen und viele Männer in den Rennen hinter Dir lässt. Oder aber: Hab Spaß!

Anonym hat gesagt…

Es gibt wirklich ein paar Prozesse die bei einer Laufverletzung in Verbindung mit leichter Bewegung angeregt werden und für die Heilung mehr von Vorteil sein können, als nichts zu tun. Aber meine Güte, kannst Du vernünftig sein *lach* Sowas zu lesen ist ja ganz neu...hihi. Ich finde die gewonnenen Erkenntnisse aber sehr gut und vor allem auch Deine jetzige Heransgehensweise. Gepaart mit regelmäßigem Dehnen flitzt Du bestimmt bald wieder durch die Gegend.

Ach ja, Du schreibst irgendwo "ihr könnte es Euch nicht vorstellen" (oder so ähnlich) - doch ganz bestimmt! Ich kann Deine Freude zu 100% nachvollziehen und habe mich sehr gefreut das jetzt hier zu lesen.