1 x (5,000m) @ marathon tempo

Das war meine Vorgabe für den Tempolauf gestern. Warum dann auch noch 7-10 Meilen (11-16km) insgesamt daneben stand? Fand ich beim Anschauen schon recht viel, aber unterwegs ist mir dann aufgegangen, dass der Plan mit diesem unheimlichen Überschuss an Meilen vielleicht verhindern wollte, dass man zu schnell läuft.
Na gut, trotz Shin Splints bin ich diesmal also doch die längere Strecke gelaufen, aber erst ganz spät am Abend.
Eigentlich wollte ich ja sofort los, als Jon von der Arbeit gekommen ist, aber ich hatte inzwischen so viel Essen reingestopft, dass es meinem Magen nicht hätte zugemutet werden können, damit zu laufen. Außerdem war ich mit Feuereifer bei der Arbeit, unsere Rumpelkammer zu entrumpeln und wenn man schon mal so einen Anfall hat soll man sich auch nicht bremsen!
Jon hat sich dann auch noch um unser Telefon gekümmert und es repariert, da konnte ich ihn auch nicht unterbrechen und obwohl er nicht mitlaufen wollte, hatte er sich doch wieder dazu bereit erklärt, mich auf dem Fahrrad zu begleiten. Sehr schön!
Es war den ganzen Tag schon nicht besonders warm, aber abends hat es sich dann noch mal weiter abgekühlt und so ging es warm eingepackt - vor allem Jon, ich hatte Shorts und ein Langarmshirt an - bei 15 Grad um kurz nach acht Uhr los.
Wir sind mit ein paar Umwegen zum Sportplatz der Rockledge High School gelaufen/gefahren. Sehr schön, gar nicht anstrengend und kaum geschwitzt aber angenehm aufgewärmt waren die ersten 6km damit auch schon wieder rum.

Dann endlich der Tempolauf, 12 1/2 Runden immer im Kreis. Da hatte die Asphaltbahn endlich auch mal was Gutes: Jon konnte die ganze Zeit neben mir herfahren, Rundenzeiten ausrechnen und mit Zahlen nach mir schmeißen. Zu trinken brauchte ich bei dem kühlen trockenen Wetter nicht.
Gar nicht so einfach, die Rundenzeiten auszurechnen, wenn man gleichzeitig im Dunkeln auf der Bahn radfahren muss. Irgendwann hatte er es dann aber raus, dass ich eine Runde in 1:52 laufen musste. Das immer wieder auf die neuen Runden aufzuaddieren war die nächste Herausforderung für ihn, aber es sollte ja auch nicht langweilig werden. Alle vier Runden (also jede Meile) musste ich in 7:30 laufen, das war schon mal ein Ausgangspunkt, falls er sich zwischendurch verrechnet hätte.
Es fiel mir so leicht wie nie, das Tempo zu halten. Ich war zwar ein bisschen schneller als geplant, aber es fühlte sich so gut und richtig an. Ich hatte keine Probleme unterwegs zu sprechen und hätte noch ewig so weiterlaufen können. Muss ich ja Montag auch!
Jedenfalls war ich am Ende wieder fast bei meiner Zielzeit angelangt: 5 km in 23:14, geplant waren 23:20. Also nur 6 Sekunden schneller und das ohne jegliche Anstrengung.
Ich hab einfach meine Runden abgespult und als Jon am Schluss meinte, nur noch 200m, da war ich ganz erstaunt und sogar ein bisschen enttäuscht. Aber ich soll ja tapern!
Nun gab es doch vor dem Heimweg noch Gatorade zu trinken, diesmal ging es aber auf dem kürzesten Weg nach Hause, ab unter die Dusche und ins Bett.

Wenn ich also eine Bestellung fürs Marathonwetter aufgeben dürfte: Bitte genauso wie gestern, bedeckt, vielleicht ein bisschen weniger Wind - von dem hat man auf der Bahn ja nicht sooo viel mitbekommen, dafür aber auf dem Rückweg - und keinen Regen.
Vor allem von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit her war es einfach perfekt und ich würde fast vermuten, wenn ich es gestern drauf angelegt hätte, hätte ich sogar meine 5km-Bestzeit knacken können...

Morgen noch ein letzter Tempolauf, der wird mit 5 x (1,000m) @ marathon tempo, 3:30 minutes recovery sogar noch einfacher, weil ich mich zwischendurch immer wieder ausruhen kann und Freitag Morgen geht dann unser Flieger nach Norden. Da würde ich ja gerne als erstes den Marathonkurs abfahren und vielleicht sogar meine 3-6 Meilen auf der Originalstrecke laufen, um schon mal ein Gefühl dafür zu bekommen.