Ok, ich habe die 12 Meilen (etwa 19km) heute Morgen geschafft, und zwar in einer noch recht annehmbaren Zeit von 1:43:41 (Pausen rausgestoppt), aber ein wirkliches Vergnuegen war dieser Lauf, wie schon viele andere Donnerstagslaeufe, nicht.
Schon von Anfang an habe ich mich ein bisschen schwach gefuehlt und ich glaube, dass hat was mit dem Essen zu tun. Ich hab zwar vor dem Lauf gut gefruehstueckt, aber wohl wahrscheinlich gestern ueber den Tag nicht genug gegessen, sodass meine Speicher nicht komplett gefuellt waren.
Ausserdem war es heiss und schwuel, schon um 7 Uhr morgens 27 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit. Wer soll denn da gescheit laufen koennen? Ach, was war das schoen letzte Woche im Mittleren Westen, als ich Dienstag Morgen die selbe Strecke nur ein bisschen langsamer, aber dafuer in kuehler, klarer Luft gelaufen bin. Besser nicht dran denken!
Und dann das Donnerstag-Phaenomen, das man ja auch nicht ausser Acht lassen darf: Die sich selbst erfuellende Prophezeiung, dass ich donnerstags leiden muss.
Ich bin wieder mit Jon zum Meer gefahren, er hat mich an unserer alten Strandwohnung rausgelassen und ist weiter zur Arbeit gefahren, waehrend ich mich langsam in Trab gesetzt habe. Ich hatte diesmal ordentlich Gepaeck mit:
- Meinen neuen Trinkrucksack, ein letzter und wie es scheint erfolgreicher Versuch, Wasser zu transportieren, ohne daemliche Flaschen in der Hand halten zu muessen; natuerlich mit Wasser gefuellt
- Ein Geltuetchen
- Mein Handy
- $10 fuer den Notfall
- Taschentuecher (die amerikanischen Taschentuecher sind leider deutlich weniger reissfest als ein gutes altes Tempo)
- Kaugummis gegen den Durst (wenn ich ZU viel trinke, bekommt das meinem Magen nicht)
- Einen Haustuerschluessel (haette ich fast vergessen; das waere ein Spass gewesen, nach 12 Meilen nach Hause zu kommen und dann nicht ins Haus zu koennen...)
- Meinen Fuehrerschein (es ist laut Jon immer besser, eine I.D. dabei zu haben)
- Wie immer meinen Forerunner
- Meine Digitalkamera, damit ich den Lauf fuer die treuen Leser dokumentieren und ausserdem noch ein paar schoene Sonnenaufgangsbilder ueber dem Meer aufnehmen konnte
Damit war ich bestens ausgeruestet, auch wenn ich das iPod und den Brustgurt fuer die Pulsmessung in der Hektik und bei dem ganzen Krempel zu Hause vergessen hatte. Macht ja nichts!
Die ersten 5 km ging es immer am Meer entlang nach Norden. Leider kann ich nicht sagen, dass ich am Strand entlang gelaufen bin, denn das mache ich sowieso schon nicht besonders gerne und noch weniger, wenn ich noch die ganze Strecke nach Hause laufen muss. So habe ich mich damit begnuegt, zweimal kurz am Strand vorbei zu schauen.
Um die Zeit war aber auf der A1A sowieso noch nicht viel Verkehr und ein Stueck konnte ich auf Seitenstrassen laufen. Bis auf die Schwuele war es ein wunderschoener Morgen.
Ich bog in den Merritt Island Causeway ein, die lange Strasse ueber drei breite Kuestenfluesse und eine lange Insel, Merritt Island, auf der es von Restaurants, Geschaeften, Autos, Malls usw. nur so wimmelt.
Diesmal musste ich an keiner Tankstelle anhalten, sondern troestete mich, dass ich bei Meile 7 mein Gel einwerfen koennte. Wie von Zauberhand stand dann da auch direkt eine Bank. Zeit fuer ein kurzes Paeuschen! Eine Stunde reiner Laufzeit hatte ich nun schon hinter mir und ueber die Haelfte der Strecke. Na, ein Glueck!
Der Weg bis nach Cocoa Village zog sich ganz schoen hin, aber ich wusste, dass ich dort im Park eine kalte Dusche nehmen konnte. Der Gedanke daran rettete mich ueber die letzte Bruecke und unter den erfreuten Augen einiger Landschaftspfleger - sind die jeden Donnerstag unterwegs oder ist das Zufall? - liess ich mir das Wasser ueber Kopf, Oberkoerper und Arme rinnen.
Jetzt noch extra die Schuhe ausziehen, dazu hatte ich auch keine Lust mehr und ausserdem waren die sowieso schon nass, weil ich auf dem Causeway ein paar tiefen Pfuetzen nicht hatte ausweichen koennen.
Nur noch 2 1/2 Meilen! Durchs Dorf, einen kleinen Huegel hoch, an der Ampel auf die Ueberquerung der U.S.1 warten (machte mir doch gar nichts aus!), durchs Ghetto und dann noch ein bisschen am breiten Fiske Boulevard entlang, nochmal an der Ampel warten, um ihn auf dem Weg in unserer Siedlung ueberqueren zu koennen. Die letzten Meter und bei genau 12.01 Meilen drueckte ich den Stop-Knopf des Forerunners und hielt an. Genug ist genug! Den letzten halben Kilometer zog ich nun doch Schuhe und Struempfe aus und ging ganz langsam und gemaechlich durch unsere Siedlung nach Hause.
Geschafft!
Mehr Bilder!
Vor der Garage baute ich mir meine Regenerationsstation mit einem bequemen Strandstuhl, Obst und Getraenken, dem iPod und einem Buch auf, duschte mich mit dem Gartenschlauch ab und dann kam der schoenste Teil des Trainings: Das Ausruhen!
3 Kommentare:
Hallo Kerstin, du bist aber ganz schön schnell unterwegs. Du wirst bald alle Schnelligkeitsrekorde brechen, wenn du so weitermachst.
Sehr schöne Bilder! Da könnte man neidisch werden.
Viel Erfolg bei deinem Ultra!!
Na ich weiß nicht, Mittags ist es ja schon noch warm bei uns, aber morgens wäre so eine Wanne mit Wasser wirklich seeeehr erfischend ! Wahnsinn, wie warm es bei euch noch ist !
Und ich sage Dir, ich kann es mir im Moment überhaupt nicht vorstellen, mich so wie in Du in einer erfrischenden Wanne zu erholen, es riecht nach Sommer, Wärme, Urlaub.
Hier hingegen 12 - 14 Grad, aber viel, viel Sonne, blauer Himmel, wärmere Klamotten sind angesagt, aber ich liebe es auch sehr.
Grüße über den großen Teich !!
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