Tomoka Four Miler

Vier Meilen sind irgendwie schon eine seltsame Strecke. Heute Morgen bin ich diese Strecke zum ersten Mal als Rennen gelaufen und da ich so gar keine Ahnung hatte, wie schnell ich vier Meilen laufen kann, hab ich mir mal als Minimalziel vorgenommen, unter 30 Minuten zu bleiben.

Nach dem Halbmarathon letzten Samstag und einer doch recht vollen Trainingswoche war mir auch gar nicht so sehr danach, besonders schnell zu laufen und ausserdem bin ich in der Nacht auch noch beim Camping von Moskitos zerstochen worden.
Ich hatte mir das so schoen vorgestellt, hinten auf dem Truck zu schlafen, aber Hitze und Moskitos zwangen mich, um Mitternacht noch mal aufzustehen und das Zelt aufzubauen. Das schaffe ich zum Glueck auch im Dunkeln ganz flott.



Dann hatte ich auch noch das neue Harry Potter Buch mit, das ich erst vor ein paar Tagen angefangen habe und weil ich nicht einschlafen konnte, habe ich noch lange im Zelt gelesen. Da war ich wenigstens vor den Moskitos sicher.

Am Morgen musste ich dann auf einer nassen Wiese parken und weil ich nicht schon vor dem Lauf nasse Fuesse wollte, bin ich nicht mehr zum Truck zurueck gegangen um meinen Forerunner zu holen, nachdem ich die Schuhe angezogen hatte. Da muss ich gerade doch noch mal betonen, dass die Race Flats wirklich klasse und superschnell sind. Es macht wirklich einen grossen Unterschied zu meinen normalen Laufschuhen.

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Jedenfalls hatte ich nun keine Uhr, aber ich wollte ja auch nicht so schnell. Trotzdem reihte ich mich vorne ein. Die Strecke war sehr schoen, eine schmale Strasse hinter der Bruecke zur vorgelagerten Insel von Ormond Beach durch Dschungel und Sumpf. Beim Laufen lassen einen wenigstens auch die bloeden Moskitos in Ruhe.

Uhren waren unterwegs leider nicht aufgestellt worden.
Am Anfang hatte ich noch zwei Damen vor mir, von denen ich eine aber schnell abhaengen konnte. Mir kam das Tempo jetzt nicht so extrem schnell vor, muss es aber schon gewesen sein. Die andere Frau dagegen haengte mich fast ebenso schnell ab. Ich hatte keine Chance.
Immerhin war genug Platz zum Laufen und eine andere Frau, die versuchte zu ueberholen, musste dann doch nach einer Weile einsehen, dass das nicht klappen wuerde.

Ich war schon auf dem Rueckweg und mir kamen fast nur noch Jogger und Walker entgegen. Da wollte ich doch gerne mal wissen, wie schnell ich ueberhaupt war und fragte drei Damen: "Do you have the time?" Sie fingen an wie wild auf ihren Uhren rumzudruecken, eine entschuldigte sich und eine andere nannte mir dann die Uhrzeit: "7:47". Na klasse! Damit konnte ich ja viel anfangen, denn der Daytona Beach Track Club ist nicht gerade dafuer beruehmt, seine Laeufe auf die Sekunde genau zu starten. Ich konnte ihnen gerade noch zurufen, dass ich natuerlich nicht DIESE Zeit gemeint hatte und war schon wieder weiter. Immerhin hatte ich schon mindestens 2,5 Meilen geschafft, der Lauf war gegen 7:30 gestartet. Unter 30 Minuten wuerde ich wohl locker bleiben, was ja auch schon mal gut war.
Der Mann vor mir, ein junger kleiner Mexikaner, wurde langsamer. Die Distanz zwischen uns verringerte sich und da hatte ich meine Motivation, auch auf der letzten Meile noch mal flotter zu laufen.
Ich kam schliesslich 2 Sekunden nach ihm mit 26:54 min fuer 6,4km ins Ziel. Ich war ganz zufrieden mit dieser Zeit, auch wenn es mich ein bisschen stoerte, dass die erste Frau so locker eine ganze Minute vor mir gewonnen hatte.
Aber immerhin gab es genug Bagels und Gebaeck, mit denen ich mich von der Anstrengung erholen und staerken konnte.


Nach der Siegerehrung bin ich dann auch ganz schnell wieder nach Hause gefahren, wo Jon schon auf mich gewartet hat.