20.9.07

Rolling Hills


Wenn man den ganzen Sommer lang auf einem flachen Sandhaufen, auch Florida genannt, gelaufen ist, kommen einem so ein paar wahrscheinlich normalerweise ziemlich harmlose Huegel im Mittleren Westen vor wie die Besteigung des Mount Everest.
Der 8-Meilen-Lauf (12,9km) heute Morgen war jedenfalls einer der seltsamsten, die wir in der letzten Zeit gemacht haben.

Einerseits war es wesentlich trockener (wenn auch nicht soo viel kuehler) als zu Hause, andererseits hatte Jon eine ziemlich gemeine Strecke mit einem steilen Huegel nach dem anderen ausgesucht. Immerhin sind wir hier in seiner Heimat und er kennt sich natuerlich gut aus. Die Huegel waren alle nicht besonders hoch, aber ich hatte so meine liebe Not beim Laufen, denn die paar Brueckenlaeufe, die ich in der letzten Zeit gemacht habe, kann man nicht wirklich mit diesen steilen Huegeln vergleichen.
Komisch war aber, wie schnell trotzdem die Meilen vergingen. Die gefuehlte Zeit, die wir zum Laufen brauchten, kam mir kuerzer vor als bei einem vergleichbaren Lauf in Florida, wo ich mich keine Huegel raufquaelen muss, aber dafuer innerhalb kuerzester Zeit klatschnass geschwitzt bin. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit dort verdunstet der Schweiss naemlich nicht auf der Haut.
Das war heute anders und es dauerte eine ganze Weile, bis wir total durchgeschwitzt waren. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht alleine war und wir eine mir fast voellig unbekannte Strecke gelaufen sind. Einen kleinen Teil kannte ich schon, denn wir waren letztes Jahr im Sommer hier als ich gerade angefangen hatte zu laufen. Jetzt weiss ich auch, warum es mir hier so viel schwerer gefallen ist, denn die Huegel waren damals natuerlich noch gemeiner zu laufen. Aber immerhin habe ich den ersten Lauf gemacht, der richtig toll war und bei dem ich zum ersten Mal nicht das Gefuehl hatte, in den naechsten Minuten tot umzufallen. Da hat es an einem vorher sehr heissen Tag naemlich waehrend des Laufens angefangen zu regnen und ich hatte meinen Spass, durch den Regen zu laufen. Meine Schwiegermutter ist mir mit dem Handtuch entgegen gekommen und war ganz besorgt, aber Jon hatte ihr verboten, mich abzuholen, weil er wusste, dass ich es geniessen wuerde. Jaja, die Erinnerungen...

Ich bin jedenfalls froh, dass wir nun doch "nur" den Halbmarathon hier laufen und den Marathon im Flachland im November. Unser Terminkalender ist naemlich ziemlich vollgestopft und wir wissen kaum, wie wir die ganzen Freunde- und Verwandtenbesuche in der einen Woche abhaken sollen, die wir hier haben.
Ich hoffe, ich gewoehne mich jetzt in den naechsten Tagen noch ganz schnell an die Huegel, sodass wir einen schoenen Halbmarathon laufen koennen. Wir hatten uns ja sowieso vorgenommen, an unserem Hochzeitstag zusammen und nicht auf eine neue Bestzeit zu laufen. Ich glaube, diese gemeinen Huegel werden uns sowieso dazu zwingen, unsere Kraefte einzuteilen.

Wir sind laut Forerunner 12,88 km in einer Stunde und 9 Minuten gelaufen bei einem Hoehenunterschied von 459m.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Genau das meine ich ! Hügelige Läufe sind zwar anstrengender aber viel abwechslungsreicher als flache Läufe und dadurch verfliegt die Zeit manchmal richtiggehend. Schön das du das auch so empfindest.