... machen sich ueberall auf der Welt Marathonlaeufer auf den Weg, um ihre langen Laeufe hinter sich zu bringen.
Wir in Florida bilden da keine Ausnahme, auch wenn wir hier mit erschwerten Bedingungen wie Hitze, 80% Luftfeuchtigkeit und allabendlichen Gewitterstuermen zu kaempfen haben.
Heute standen dann fuer mich also 14 Meilen (22,5 km) an, waehrend Jon noch "krank" geschrieben war. Er ist auf seiner Dienstreise beim Laufen auf einen Dorn getreten, der sich durch seinen Schuh in den Fuss gebohrt hat. Zum Glueck verheilt alles sehr gut, aber der erste Lauf seit dieser Verletzung sollte doch lieber ein bisschen kuerzer ausfallen. Er wollte 6 Meilen oder 10 km laufen.
Um der groessten Hitze und den Gewittern zu entgehen und dabei auch noch immer ausreichend hydriert zu laufen, ohne eine Wasserflasche mitschleppen zu muessen, hatte ich mir einen Plan ausgedacht.
Dieser trat in Kraft, als am Sonntag Morgen um 5 Uhr der Wecker klingelte. Das ist keine besonders gute Zeit, um froehlich aus dem Bett zu springen, aber eine ziemlich gute Zeit, um im Sommer in Florida laufen zu gehen. Ohne Essen kann ich nicht laufen, schon gar keine 14 Meilen, also gab es erstmal zum Fruehstueck heissen, leicht verdaulichen Haferflockenbrei. Jon nutzte die Zeit, um noch ein bisschen weiter zu schlafen. Um kurz vor 6 musste er dann aber doch raus, denn mein Plan sah vor, 10 Meilen in eine Richtung zu laufen, waehrend er mit dem Rad nebenher fuhr und Getraenke und Energie-Gel transportierte. Dann umdrehen, 4 Meilen zurueck laufen und die letzten 6 Meilen tauschen: Ich stieg aufs Fahrrad um, waehrend Jon lief.
Nachdem wir gestern im Zoo waren, dieser zufaelligerweise fast genau 10 Meilen entfernt ist und die Strasse bis dahin immer geradeaus mit nettem Gehweg ausgestattet, bot sich diese Route gut fuer den langen Lauf an, zumal wir dann direkt von zu Hause aus loslegen konnten und nicht noch wertvolle Zeit mit Autofahren verschwendeten.
Es daemmerte gerade mal, als wir um 6 Uhr aus dem Haus traten und ich den Forerunner einschaltete, aber immerhin waren es keine 25 Grad, wenn auch trotzdem wie immer sehr schwuel. Was ich nicht bedacht hatte, waren die Moskitos, die in der Daemmerung besonders aktiv sind. Beim Laufen lassen sie einen in Ruhe, weil man sich zu schnell bewegt, aber Jon auf dem Fahrrad wurde ordentlich zugesetzt. Seine Beine waren von erschlagenen Moskitos bald uebersaeht. Das war natuerlich nicht so schoen.
Ein weiteres Problem war mein Fruehstueck. Mir ging es zwar gut und ich hatte auch keine Magenschmerzen und nichts, aber es wollte durch die Lauferei unbedingt so schnell wie moeglich wieder unten raus. Mehrmals musste ich Tankstellen und eine McDonald's Filiale aufsuchen bzw. Dixie-Klos nutzen, die zum Glueck jemand am Strassenrand aufgestellt hatte. Ich hatte ja schon mit sowas gerechnet und extra Toilettenpapier eingesteckt.
Ansonsten lief alles wie geplant. Ich hatte ausreichend zu trinken, Gesellschaft und konnte die Morgenkuehle nutzen. Es wurde langsam hell und nach den ersten 5 Meilen, in denen ich so gar keine Lust hatte, ging es immer besser. Ich trabte vor mich hin und es war ganz gut, immer der Strasse folgen zu koennen ohne ueber den weiteren Weg nachdenken zu muessen.
Wir kamen tatsaechlich bis zum Zoo, drehten um und ich lief wie geplant 4 Meilen wieder zurueck. Leider taten Jon inzwischen die Haende weh. Zwei Stunden auf dem Rad hinter mir her troedeln ist dann wohl doch nicht so wirklich angenehm. Mir fiel ein, dass meine Fahrradhandschuhe - Jon hat natuerlich keine - in der Vordertasche waren. Die sind ihm zwar zu klein, aber er konnte sie wenigstens als Polster nehmen.
Die letzte Meile lief ich noch mal richtig schnell, um es hinter mich zu bringen und wir tauschten.
Der Fuss machte Jon gar keine Beschwerden mehr, er lief die 6 Meilen sehr flott und es war ein Vergnuegen, ihm dabei zuzusehen.
Gegen neun Uhr waren wir wieder zu Hause.
Ergebnis:
- Die Idee mit dem Fahrrad erwies sich fuer den Radler als nicht besonders angenehm. Moskitostiche und Handschmerzen sind das Ganze nicht wert.
- Die Strecke ist gut. Es gibt auch genug Tankstellen und kleine Laeden auf dem Weg, wo man was zu trinken bekommt. Wenn in ein paar Wochen 20-Meilen-Laeufe anstehen, werden wir sie wohl wieder laufen.
- Die Uhrzeit ist auch gut. Es ist wesentlich angenehmer, als in der groessten Hitze zu laufen oder auch schon gegen acht oder neun Uhr. Fuer die 20-Meiler werden wir allerdings noch frueher aufstehen muessen, denn als Jon mit Laufen dran war, war es schon wieder zu warm.
- Und jetzt muss ich ins Bett, denn morgen frueh wollen wir wieder um die Uhrzeit laufen, allerdings diesmal nur 3 oder 4 Meilen. Da brauche ich auch nicht so ein grosses Fruehstueck.
Hier geht's zur Landkarte!
Vor genau einem Jahr bin ich zum zweiten Mal zum Training die Big-Sur-Halbmarathonstrecke gegangen/gelaufen. Damals habe ich zwei Stunden und 46 Minuten gebraucht und damit war klar, dass ich meine Anmeldung als Walker zurueckziehen und mich als Laeufer ummelden konnte. Das war schon klasse!
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4 Kommentare:
Hach je - noch ein Fußkranker :o(
Aber es scheint ja zum Glück nicht so schlimm zu sein.
Trotzdem gute Besserung an Jon :o)
Ja, es scheint wie eine Seuche.
Aber er kann zum Glück wieder voll loslegen, was man heute Morgen um 5 Uhr bei unseren 6x800 Intervallen gesehen hat.
Wird auch langsam Zeit, dass er ernsthaft ins Marathon-Training kommt, denn es sind keine 2 Monate mehr bis Omaha.
Ich hoffe, euren Füßen geht es auch wieder besser!
Wann ist denn euer Omaha-Marathon ? Der müsste ja dann fast um die gleiche Zeit wie der Berlin-Marathon sein, oder ? Berlin ist am 30.09., und ich möchte jetzt auch endlich anfangen, wieder schöne lange Läufe zu machen.... trau mich aber noch nicht so recht, wegen Fuß. Das ist aber vor allem Kopfsache ;o)
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