Hitzefrei...

... gibt es bei mir (leider?) nicht.
Wenn ich auf das Wetter Rücksicht nehmen und nicht laufen würde, dann könnte ich das wohl den ganzen Sommer so treiben und den Marathon vergessen.
Es ist Juli, ich bin in Florida und da ist es nun mal heiß. Heute morgen um 10 hat das Thermometer auf der Base 105 Grad Fahrenheit angezeigt. Das sind 40 Grad Celsius. Firefox begnügt sich zwar mit 91 (33) Grad und das ist wohl auch realistischer, aber heiß genug ist es immer noch.
Ich laufe natürlich trotzdem weiter und konnte bisher mein Trainingsprogramm auch ganz gut durchziehen, da ich einige wichtige Punkte beachte:

• Trinken, trinken, trinken! Noch bevor ich Durst habe, fange ich an in regelmäßigen, kurzen Abständen an zu trinken. Gatorade pur ist mir beim Laufen mittlerweile zu stark, also verdünne ich es mit Wasser oder trinke Wasser direkt danach auch einer anderen Quelle. Wenn es so heiß ist, laufe ich lieber mehrere Runden und habe immer etwas zu trinken parat. Oder ich suche mir eine Strecke mit Trinkbrunnen. Oder ich verteile vorher meine Flaschen auf der Strecke. Oder ich schleppe auch schon mal eine Flasche mit, aber das ist nicht so angenehm. Den Camelbak kann ich leider hier nicht benutzen, weil er durch die Unmengen von Schweiß, die ich vergieße, scheuert. Das restliche Wasser, das ich verliere, versuche ich durch häufiges Trinken am Nachmittag wieder reinzubekommen.
  
  
• Luftige Kleidung! Ich sehe hier tatsächlich immer noch Leute mit diesen bescheuerten Sauna-Anzügen rumlaufen. Die meinen, das macht ihren Lauf besonders effektiv. Dabei verlieren sie so nur mehr Wasser statt Fett und das Laufen wird unangenehmer und anstrengender. Seit ich in Florida bin, laufe ich dagegen nur in kurzen Shorts/Laufrock und Sport-Bustier oder einfach im Sport-Bikini. Jon läuft nur in Shorts und oben ohne. Alles andere verursacht nur Hitzestaus.
  
  
• Scheuerstellen sind ein großes Problem, das ich noch nicht ganz im Griff habe. Auch meine guten Sport-BHs verursachen leider mittlerweile Scheuerstellen an den Kanten. Baumwollsachen ziehe ich schon mal gar nicht an, denn das scheuert sowieso gleich blutig, auch bei einem kurzen Lauf. Ich fürchte, ich muss mich mal nach nahtlosen BHs umsehen.
  
• Wenn möglich laufe ich nicht zwischen 10 und 15 Uhr, wenn es am heißesten ist. Ich fahre gerne morgens mit Jon zur Base, die direkt zwischen Meer und Banana River liegt. Durch das ganze Wasser drumherum ist es dort ein bisschen kühler (naja, hier überhaupt von kühl zu sprechen ist wohl eine Übertreibung...) und die Seebrise macht die Luft etwas erträglicher.
  
  Außerdem kann ich dort im Pool schwimmen gehen oder nach dem Laufen ins Meer springen. Mein Fahrrad passt in den Kofferraum und damit fahre ich dann nach Hause und bleibe bis spätnachmittags im Haus (mit Klimaanlage!).
  
  Abends gibt es oft Regen und Gewitter und die Luft wird abgekühlt. Jetzt gehören die späten Nachmittage allerdings Brownie, denn ich muss ihn abends ja selber füttern. Es ist aber auch sehr angenehm, im Regen mit ihm spazieren zu gehen.
  
• Es hilft überhaupt nichts, über das Wetter zu jammern. Wenn ich bei Laufen auch nur daran denke, wie heiß es ist, werde ich gleich langsamer. Wenn ich mich aber nur auf den Lauf selber konzentriere, merke ich die Hitze kaum, weil ich sowieso klatschnass geschwitzt bin und mir von der Bewegung heiß ist.
  
• Meine einfachen Läufe sind bei extremer Hitze langsamer als sonst. Das passiert ganz automatisch und ich mache mir deswegen auch keine Sorgen. Am Marathon Tag wird es auf jeden Fall kühler sein!