Barry und das Rennrad

Puenktlich zum Start der Hurricane Saison am 1. Juni wurde Florida dann auch gleich von dem ersten tropischen Sturm, Barry genannt, heimgesucht. Den richtigen Sturm hat mehr die Golfkueste abbekommen. Wir hatten hier "nur" starken Wind und Regen wie aus Kuebeln und das die ganze Nacht. Fuer die Waldbraende war der Regen gut und wirklich gestoert hat er uns im Prinzip auch nicht, denn es war ja Nacht.
Heute Morgen sollte aber dann der 5km-Lauf sein, fuer den ich die letzten sechs Wochen trainiert habe, staendig auf dem Sportplatz war und trotz Flachland immer irgendwie irgendwelche Huegel aufgetrieben habe fuers Bergtraining.
Als wir um kurz vor sieben heute Morgen unsere Strandwohnung verliessen, mussten wir durch noch durch den starken, warmen Regen (wie eine Dusche) zum Auto rennen, aber schon als wir in Melbourne auf dem Festland ankamen, hatte der Regen aufgehoert.

Trotzdem erfuhren wir, dass der Lauf um zwei Wochen verschoben wurde. Na klasse! Dabei regnete es gar nicht mehr... Und ich hab umsonst die ganze Woche getapert. Naja, auch nicht schlimm, immerhin faengt Montag der 16-Wochen-Marathonplan an und dafuer ist es ja auch nicht verkehrt, ausgeruht zu sein.
Weil wir schon mal da waren und ausserdem passend gekleidet, fuhren wir zum nahgelegenen Wickham Park, liefen einmal aussen und einmal innen drum rum und hatten auch wieder unsere 10 km fuer den Samstag weg. Sehr praktisch! Ausserdem gibt es da einen kleinen See zum Abkuehlen nach dem Laufen. Noch praktischer!

Nach einem staerkenden Fruehstueck im Waffle House fuhren wir, wo wir schon mal auf dem Festland waren, zum Fahrradladen und kauften - ich kuerze jetzt mal ab - ein Rennrad fuer mich. Das Giant OCR3W ist fuer Anfaenger gut geeignet und schneller als jedes andere Rad, mit dem ich je gefahren bin. Wenn man das Vorderrad ausbaut (das geht mit 3 Handgriffen) passt es sogar ins Auto.

Natuerlich musste ich zu Hause gleich eine Probefahrt machen und bin gleich mit dem Rennrad-Virus infiziert worden. Vor allem, als ich irgendwann mit direktem Rueckenwind fahren konnte, geriet ich in den reinsten Geschwindigkeitsrausch. Sowas Geniales! Das macht mal richtig Spass! Aber auch bei Gegenwind war es schneller und besser zu fahren als jedes andere Rad. Ich sollte nicht zu lange unterwegs sein, denn Jon sah auf dem Radar schon wieder die naechste Regenfront kommen und so blieb es bei der ersten Fahrt bei 13.35 Meilen (21.5 km) in 50:10min.
Jetzt sind wenigstens schon mal zwei Voraussetzungen fuer den Astronaut-Family Challenge Triathlon am 28. Juli erfuellt. Und ich habe ein neues Verkehrsmittel, um zum Pool zu kommen. Im Meer fuers Schwimmen zu trainieren mag sich zwar reizvoll anhoeren, aber dazu sind die Wellen und die Stroemung doch etwas zu stark...
Um das Schwimmen mach ich mir aber mal nicht so grosse Sorgen, das sind ja nur 100 yards (91.44 m). Das sollte ich in zwei Minuten schaffen und die Zeit kann ich durch etwas schnelleres Laufen oder Radeln wieder rausholen. Ich will ja nicht gewinnen, sondern mich nur nicht blamieren. Die Ergebnisse vom letzten Jahr sehen jedenfalls nicht danach aus.