15.4.07

United Way of St. Charles Bridge Run


Man kann ja seine Rennen so gut planen wie man will und jedes Jahr auf dem gleichen Kurs abhalten, meinetwegen auch 20 Jahre lang, aber einmal - und gerade dann, wenn wir mal da mitmachen wollen - ist das Wetter zu schlecht, um ueber die Mississippi Bruecke laufen zu koennen und der Kurs muss ins Flachland unterhalb der Bruecke verlegt werden.
Es waren heftige Winde auf der 140 Fuss hohen Bruecke angesagt und da wollte der Veranstalter eben kein Risiko eingehen und rief eine Ersatzroute aus, die leider kein bisschen spektakulaer oder landschaftlich reizvoll war, aber dafuer brettflach. Und bei 5 km kommt es ja auch nicht sooo sehr auf die Landschaft an. Die zieht so schnell vorbei, dass man sowieso kaum was davon mitkriegt und noch weniger, wenn es bedeckt ist und Nieselregen herrscht. Dabei allerdings Temperaturen von ueber 20 Grad, das gibt eine schwuele Suppe, durch die man rennen muss und die einem die Luft zum Atmen schwer macht.
Wir waren ausnahmsweise mal viel zu frueh am Startplatz, wo fleissig aufgebaut wurde. Das Rennen war sehr gut organisiert und viele Firmen, die wohl ihre Mitarbeiter ermutigen wollten, mitzulaufen, hatten ihre eigenen Stationen mit Wasser und Essen nach dem Rennen aufgebaut, aber auch fuer alle anderen war gut gesorgt.
Wir hatten Zeit, uns ordentlich warm zu laufen und uns ein bisschen an das schwuele Wetter zu gewoehnen - was ganz anderes als in der trockenen Wueste. Kurz vor dem Rennen wurde dann noch von einer Fitness-Instruktorin ein gemeinsames Aufwaermtraining mit Stretching abgehalten, eine Super Idee, was wir vorher noch nicht so erlebt haben.
Wir stellten uns mal wieder viel zu weit hinten an der Startlinie an und nach dem Startschuss ging sofort das muntere Ueberholen los. Da das Rennen ja nur 5 km lang war und ich dank meiner neuen schicken Fussbandage und 600 mg Ibuprofen meinen Knoechel gar nicht spuerte, rannte ich schnell los und hatte schon nach 7:08 Minuten die erste Meile hinter mir. Denn obwohl 1500 Laeufer am Start waren, hatten wir genug Platz zum Ueberholen. Wir ueberquerten eine Bahnlinie - zum Glueck fuhr gerade kein Zug durch - und dann gab es Wasser. Das konnte ich gut gebrauchen, denn ich schwitzte wie noch nie. Bei Meile 2 war der Wendepunkt, es gab noch mal Wasser und ich konnte noch mehr Leute ueberholen. Die langen Laeufe und vor allem die langen Rennen kamen mir hier zu Gute. Viele Laeufer wurden nun langsamer, aber ich konnte das Tempo halten und kam nach 22 Minuten und 19 Sekunden als achte Frau ins Ziel.
Danach gab es Jambalaya (ein sehr schmackhaftes traditionelles Suedstaaten Reisgericht), Obst, Kuehlgamaschen fuer meinen Knoechel (den ich immer noch nicht spuerte), Wasser und Bier.

Zur Siegerehrung zwei Stunden spaeter war ich betrunken, aber das war ja nicht schlimm. Immerhin habe ich in meiner Altergruppe gewonnen, auch wenn die mich interessanterweise 9 Jahre juenger gemacht haben. Aber egal, wie man an den
Ergebnissen sehen kann, hatte ich so oder so die schnellste Zeit.
Jon war mal wieder eine halbe Minute schneller als ich (21:40), aber als Mann hat er natuerlich mehr Konkurrenz und landete auf dem 38. Platz.

Bericht des Veranstalters
Artikel des Times Picayune
Story der St. Charles Parish Public Schools

2 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Ach, ich bin ja so verletzungsgeplagt - darum komm ich nicht umhin, Dich zu warnen. Pass auf Deinen Fuß gut auf und mach eher mal ne kleine Pause, bis es nicht mehr (so) weh tut.

Ansonsten mal wieder danke für den Bericht. Ich genieße es, so einen Einblick in das große weite Land zu bekommen.

Anonym hat gesagt…

Das sieht echt schwülwarm aus, die Bilder bringen das gut rüber!
Sehr gemein, dass es nicht über die Brücke ging - wäre trotz schlechter Sicht bestimmt eine tolle Sache gewesen...Aber Du hast eine tolle Zeit rausgelaufen, man kann nicht alles haben:-)
Viele Grüße
Manu